Der Klimawandel setzt auch den Heidelbeeren und Cranberrys zu

Ein schöner Herbsttag, ein paar Autos voll interessierte Gartler und ein Experte vor Ort, der uns durch seine Plantage in der Schönramer Filz führte. Dr. Michael Bannert zeigte uns in seiner Führung, wie sich der Klimawandel auch im Moor bemerkbar macht. Die Beerensträucher, wie Aronia und Heidelbeere sind ja keine Tiefwurzler und so trocknet der Oberboden in den heißen Sommertagen schneller aus und die Pflanzen haben Probleme mit der Wasser-Versorgung. Durch Rückschnitt und ausschneiden alter Äste wird versucht, die Versorgung der Frucht tragenden Äste zu erhalten. Auch Schatten spendende Randbepflanzung trägt dazu bei, dass der Boden nicht so stark austrocknet. Bei der ca. 3 ha großen, von Dr. Michael Bannert gepachteten Plantage, handelt es sich um die ehemalige Versuchsplantage der TU München-Weihenstephan. Bereits 1970 wurde unter der Leitung von Prof. Liebster eine Cranberry Versuchsplantage mit 17 verschiedenen Sorten hier angelegt. Der Schwerpunkt liegt derzeit, neben dem Erhalt der Cranberryflächen, bei Heidelbeere und Aroniabeere. Die Heidelbeere umfasst einen Sortenversuch mit ca. 20 Sorten. Das Ziel von Dr. Michael Bannert ist nicht, Obst möglichst „billig“ zu produzieren, sondern die höchstmögliche Qualität zu erreichen. Das erfordert viele zusätzliche Handgriffe und Feinarbeit, die aus betriebswirtschaftlichen Gründen heute in vielen Erwerbsanlagen nicht durchgeführt werden. Herr Bannert erklärte uns noch diverse Möglichkeiten der Verarbeitung, wie auch die Kombination bei Säften und Marmeladen. Auch Trocknung ist eine gute Möglichkeit der Verarbeitung, wie z.B. bei den Cranberrys. Nachdem z.B. die Aroniabeere einen sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack hat, ist sie in Kombination mit Apfelsaft und einer Mischung mit Mineralwasser ein sehr angenehmes Getränk und noch dazu sehr gesund. Diesen durften wir dann bei einer kleinen Pause probieren, sowie Brote mit selbst hergestellter Marmelade aus den Beeren. Wir bedankten uns bei Herrn Dr. Bannert mit selbst gepressten Apfelsaft aus Nußdorf, und kehrten auf der Heimfahrt noch im nahegelegen Schönramer Bräustüberl ein. Ein sehr informativer Nachmittag und für jeden wieder was dabei gewesen, der sich mit den Produkten aus der Natur gerne beschäftigt. (Auf dem Bild sieht man links die Blätter von Heidelbeeren und rechts, wie niedrig die Cranberry-Pflanzen sind, dann versteht man schnell, dass sie sehr mühsam zu pflücken sind.)

SB

Gartenbauverein lädt ein, zur Besichtigung einer Cranberry-Plantage

Eine der letzten Aktionen in diesem Jahr, wird die Besichtigung einer Cranberry-Plantage in der Schönramer Filz sein, am Samstag den 12. Oktober. Wir treffen uns um 12:30Uhr am Vereinsheim in Nußdorf und bilden Fahrgemeinschaften. Dr. Michael Bannert, der Leiter der Plantage, wird uns die Besonderheit der Plantage zeigen, die einst mal Versuchsfläche der Universität war. Nicht nur Cranberrys werden hier angebaut, mittlerweile einige andere Früchte, wie Heidelbeeren oder die Aroniabeere. Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit hat Herr Dr. Bannert hervorragende Kenntnisse über die diversen Früchte und deren Wirkstoffe. Ab so ca. Anfang Oktober, bis zu den ersten Nachtfrösten, kann man dort zu den angegebenen Öffnungszeiten auch selbst pflücken, sich die Beeren mit nach Hause nehmen und vielleicht Marmelade draus machen. Ein Kauf vor Ort ist aber auch möglich. Wenn noch Zeit bleibt, kann der eine oder andere auch gleich im Anschluss pflücken. Danach wollen wir noch in Schönram einkehren. Wir freuen uns auf rege Teilnahme, eine Mitgliedschaft im Gartenbauverein ist nicht erforderlich.

SB

Zum Bild:

Cranberrys sind mühsam zu pflücken, weil sie meist sehr versteckt hinter den feinen Ästen der Pflanze zu finden sind.